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Theater Gruppe Kaernten

Inhalt Synchronisation

Viktor E. Frankl

SYNCHRONISATION IN BIRKENWALD
 
. . . trotzdem "ja" zum Leben sagen
Zur Entstehung des Stücks und zum Inhalt


Ihr Mann hätte das Stück "wie in einer Vision" in wenigen Stunden niedergeschrieben, erzählte die Witwe des österreichischen Philosophen Viktor E. Frankl, Eleonore Frankl. "Synchronisation in Birkenwald" entstand 1946. Frankl hat versucht, mit diesem als Thesenstück konzipierten Werk seine eigenen Erfahrungen in verschiedenen Konzentrationslagern während des Zweiten Weltkrieges zu verarbeiten, möglicherweise als seelische Selbstbefreiung.

Selbst im Leiden noch einen Sinn zu sehen, die Täter nicht zu verurteilen, sondern auch ihnen zumindest einen Rest von Menschlichkeit zu unterstellen, nicht Rache zu üben, sondern die Kette der Gewalt durch - übermenschliches? - Verzeihen zu durchbrechen sind die Grundmotive seiner Ethik, die nach dem Krieg zum Teil bitteres Unverständnis hervorgerufen hat.
Die Figuren des Stücks - die Philosophen Sokrates, Spinoza und Kant, der Schwarze Engel, die ermordete Mutter und, auf irdischem Boden, die im KZ Gefangenen - sind nicht Charaktere im herkömmlichen Sinn, sondern Vertreter einer Geisteshaltung. Ganz in der Tradition und im Einfluss von Bert Brechts epischem Theater stehend, lässt Frankl sie eine Diskussion über den Sinn des Lebens führen.

Viktor E. Frankl, wurde am 26.03.1905 in Wien geboren. Er war ein österreichischer Neurologe und Psychiater. 1955 erhielt er den ordentlichen Professortitel der Universität Wien für Neurologie und Psychiatrie. Er begründete unter anderem die Dritte Wiener Schule der Psychotherapie und die Logotherapie an der International University in Kalifornien. Wichtig war ihm ebenfalls seine Arbeit im Bereich der Suizidprävention. Am 02.09.1997 verstarb er 92jährig in Wien.

Viktor E. Frankls Vater, Mutter, sein Bruder und seine Ehefrau Tilly wurde durch Nationalsozialisten ermordet. Er war selbst Häftling in mehreren nationalsozialistischen Konzentrationslagern.

1946 schrieb er das Drama „Synchronisation in Birkenwald“ das im zweiten Teil seines Buches „…trotzdem Ja zum Leben sagen“ zu finden ist. Hier fasste er das Erlebte, Beobachtete, Reflektierte zusammen. Für Ihn ist der Aspekt der Versöhnung ein wichtiger Ansatz. In dem Stück beobachten und kommentieren die Philosophen Spinoza, Sokrates und Kant das Geschehen. Spinoza hält schriftlich fest, was während der metaphysischen Conference gesagt wird. Grundlage ist das Schicksal der Brüder Franz und Karl im Konzentrationslager Birkenwald. Karl schützt seinen Mithäftling Paul und opfert sein Leben. Franz spürt für sich, dass er noch Aufgaben vor sich hat, das Erlebte zu dokumentieren und zu kommunizieren.

Sein Leben ist ein Vorbild für Resilienz – also die Kraft Krisen zu bewältigen und den Mut zu haben wieder aufzustehen- und weiter zu machen. Im Erlebten hatte er für sich verstanden wie wichtig es ist, auch unter unmenschlichsten Bedingungen, den Sinn des Lebens zu finden. Dieses Wissen und daraus abgeleiteten Ansätze teilte er in den folgenden Jahren erfolgreich mit der Öffentlichkeit.
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